Der VfL Bochum steht am Montag (20:30 Uhr) vor einer der schwierigsten Herausforderungen der Vereinsgeschichte. Nach dem 0:3 im Relegations-Hinspiel zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf muss ein Fußball-Wunder her, um den Abstieg in die 2. Bundesliga noch zu vermeiden.
Nach dem Schock vom Donnerstag hat es gedauert, bis sich die Spieler und Verantwortliche wieder gesammelt haben. Das gibt auch VfL-Mittelfeldmotor Kevin Stöger unumwunden zu. "Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Wir wollten mit einem positiven Gefühl nach Düsseldorf fahren. Mit jedem Gegentor wurde die Chance aber kleiner, die Liga zu halten. Die Stimmung nach dem 0:3 war extrem komisch, man konnte kaum etwas positives zu dem Spiel sagen."
Doch wie im Leben gilt auch im Sport: Zeit heilt alle Wunden. Und auch wenn der Glaube derzeit vermutlich immer noch etwas begrenzt ist, ein wenig Glaube existiert noch.
Stöger: "Mit jeder Stunde, die vergeht, wird die Energie etwas positiver. Es gab schon Wunder im Fußball. Von Außen glaubt eh niemand mehr an uns, für uns gilt aber, dass wir uns noch einmal für diese letzte Aufgabe einschwören. Denn wir werden nicht aufgeben und wollen in Düsseldorf gewinnen. Wir schauen dann, was am Ende dabei herauskommt."
Den VfL hat es oft ausgezeichnet, dass er Comeback-Qualitäten gezeigt hat. Auch wenn die letzten Partien keinen Anlass geben, an eine Wiederholung zu glauben, will sich Stöger zumindest mit Anstand aus der Liga verabschieden, sollte es am Ende nicht reichen. "Wir haben die wichtigste Aufgabe der ganzen Saison vor uns. Der Fokus liegt darauf, dass wir alles auf den Platz bringen. Wir müssen gemeinsam versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Egal wie das Ergebnis dann am Ende ist. Wir waren die ganze Saison ein Team, eine Einheit. Wir dürfen uns jetzt auch in Düsseldorf nicht auseinanderziehen lassen."
Für Stöger wird es dann im Sommer ziemlich sicher eine Luftveränderung geben, was aber nicht an einem möglichen Abstieg liegt. Er wäre auch im Fall des Klassenerhalts ein Kandidat für einen Abgang gewesen. Er betont: "Es ist jetzt nicht an der Zeit, um über einen Abschied zu sprechen."
Ab Dienstag dann schon eher, sollte der VfL sich nicht retten können, wird es etliche Abschiede geben. Von bis zu 15 Spielern, vermutlich auch von den sportlich Verantwortlichen Marc Lettau und Patrick Fabian, die vor einer Ablösung stehen sollen.
Um all das zu verhindern, hat der VfL noch 90 oder 120 Minuten Zeit in Düsseldorf. Denn Wunder gibt es immer wieder... cb / gp